Eine Lady auf ungewöhnlichen Wegen

London, 1850: Lord Lanwood plant die Verheiratung seiner Tochter Victoria - die hübsche junge Lady jedoch hat anderes im Sinn.

Sie interessiert sich mehr für die Technik der Photographie als für die einfältigen Männer, die ihr Vater ihr präsentiert.

 

Als Lord Lanwood während eines Disputs die Bemerkung fallen lässt, Frauen besäßen doch keinerlei technisches Verständnis, beschließt seine entrüstete Ehefrau Elizabeth, ihm das Gegenteil zu beweisen:

Auf der kommenden Weltausstellung im Londoner Hyde Park will sie ihn von den Fähigkeiten der Frauen überzeugen. Gemeinsam mit ihren Freundinnen macht sich Lady Elizabeth auf dei Suche nach Exponaten aus der ganzen Welt.

 

Währenddessen verkauft Victoria mithilfe des charmanten Reporters Trevor heimlich ihre Photographien. Und verliebt sich in Trevor.

 

Als jedoch bekannt wird, dass sich englische Frauen an der Weltausstellung beteiligen wollen, kommt es zum gesellschaftlichen Eklat. Um ihren Traum dennoch verwirklichen zu können, greifen die Ladys zu ungewöhnlichen Mitteln...

Das eBook ist erschienen  bei Ullstein Forever

Rezensionen lesen Sie hier.


Trailer  Lady Lanwood


Zeitgenossen besuchen die erste Weltausstellung:


Die Schriftstellerin Charlotte Bronte ist überwältigt von der Ausstellung und beschreibt ihre Eindrücke am 9. Juni 1851 in einem Brief an ihren Vater:

 “Yesterday I went for the second time to the Crystal Palace. We remained in it about three hours, and I must say I was more struck with it on this occasion than at my first visit. It is a wonderful place – vast, strange, new and impossible to describe. Its grandeur does not consist in one thing, but in the unique assemblage of all things. Whatever human industry has created you find there, from the great compartments filled with railway engines and boilers, with mill machinery in full work, with splendid carriages of all kinds, with harness of every description, to the glass-covered and velvet-spread stands loaded with the most gorgeous work of the goldsmith and silversmith, and the carefully guarded caskets full of real diamonds and pearls worth hundreds of thousands of pounds. It may be called a bazaar or a fair, but it is such a bazaar or fair as Eastern genii might have created. It seems as if only magic could have gathered this mass of wealth from all the ends of the earth – as if none but supernatural hands could have arranged it thus, with such a blaze and contrast of colours and marvellous power of effect. The multitude filling the great aisles seems ruled and subdued by some invisible influence. Amongst the thirty thousand souls that peopled it the day I was there not one loud noise was to be heard, not one irregular movement seen; the living tide rolls on quietly, with a deep hum like the sea heard from a distance.”

Charlotte Brontë A visit to the Crystal Palace, 1851. The Brontës' Life and Letters, by Clement Shorter (1907)

Quelle: https://bronteblog.blogspot.com/2007/10/charlotte-bront-at-great-exhibition.html


Queen Victoria performed the opening ceremony; other famous visitors to the exhibition included William Makepeace Thackeray, Charles Darwin, Charles Dickens, George Eliot, Lewis Carroll and Charlotte Brontë.

Quelle: https://londonist.com/london/history/1851-great-exhibition

 

Vom 1. Mai bis zum 11. Oktober 1851 besuchten mehr als sechs Millionen Menschen die Ausstellung.

14.000 Aussteller aus aller Welt präsentierten mehr als 100.000 Objekte.

 



Textschnipsel:


„Meine lieben Freundinnen, ich muss euch etwas Außergewöhnliches berichten.“

 Alle wandten sich ihr zu und sahen sie erwartungsvoll an. Elizabeth sammelte sich einen Augenblick.

 „Ich habe mit George gewettet. Und um die Wette zu gewinnen, benötige ich eure Unterstützung.“

 Elizabeth erzählte ausführlich, wie ihre Wette zu Stande gekommen war. Ihr Bericht wurde von Lachen und Ausrufen des Erstaunens begleitet. Als sie geendet hatte, setzte umgehend eine lebhafte Diskussion ein.

 „Elizabeth, dass ist eine phantastische Idee!“, rief Eleanor. „Wir werden wunderbare Dinge in unserem Pavillon der Frauen ausstellen.“


Endlos breitete sich die ockerfarbene Landschaft vor ihnen aus. Verstreute Felsbrocken und hin und wieder einige Baobabbäume unterbrachen die Eintönigkeit.

 

Die Hitze, die laut Harriets Reisethermometer schon vor dem Mittag 40 Grad erreichte, machte Claire sehr zu schaffen.

 


„Aber Victoria, du kannst doch nicht im Ernst vorhaben, dich einem Ballonkorb anzuvertrauen? Das ist doch viel zu gefährlich“,

brachte Claire hervor.

 „Gefährlicher als in einem Einbaum durch Afrika zu paddeln kann es auch nicht sein“, hielt Annie Jane dagegen.

 „Du bist genauso verrückt wie dieser Mr. Tawney und Victoria“, entgegnete Claire verärgert.

 „Je verrückter die Idee, desto besser“, sagte Eleanor. „Was haben wir schon zu verlieren?“

 „Eine verrückte Idee, in der Tat. Deine Tochter steht dir ins Nichts nach, meine liebe Elizabeth.“


„Was macht es denn für einen Eindruck, wenn unsere Tochter mit einem Photoapparat durch London zieht?

Victoria ist ein unverheiratetes Mädchen aus gutem Haus.

Dieser Unsinn verschlechtert nur ihre Chancen auf eine standesgemäße Hochzeit.“


 

 

 Doch an manchen Tagen schlug der Zauber des Flusses auch sie in seinen Bann. Wenn in den frühen Morgenstunden Dunstschleier über dem Wasser hingen, der dichte Uferbewuchs und die riesigen Bäume, die sich an beiden Seiten des Flusses erhoben, nur schemenhaft zu erkennen waren, vergaß Claire für einen Moment die Strapazen der Reise.